Endlich hat es geklappt. Nach vielen Monaten der Suche, haben wir für unser Mittwochstraining einen neuen Jugendtrainer gefunden. Die Suche für den Dienstag geht natürlich noch weiter. Zur Vorstellung haben wir ein Interview mit unserem neuen Trainer Jonas Weitz geführt.
TTC: Hallo Jonas und herzlichen Willkommen beim TTC. Stell Dich doch mal bitte unseren Vereinsmitgliedern und den Besuchern unserer Webseite kurz vor.
Jonas Weitz: Hallo Vanikumer. Ich bin Jonas Weitz, 20 Jahre alt und wohne in Bedburg-Kaster, also gar nicht so weit weg von Rommerskirchen. Ich mache gerade eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und seit der letzten Saison spiele ich in Köln beim TTC „Rot-Gold“ Porz in der 2. Herrenmannschaft in der NRW-Liga. Ich freue mich, dass ich jetzt seit Mitte Januar Euer neuer Trainer sein darf.
TTC: Du spielst jetzt in Porz und hast auch schon in der letzten Saison Einsätze in der Regionalligamannschaft der Porzer bekommen. Erzähl doch mal wie Du zum Tischtennis gekommen bist.
Jonas Weitz: Mit dem Tischtennissport habe ich im Alter von 8 Jahren beim TTC Jülich angefangen. Ein Verein mit einer großen Tischtennisgeschichte (Anm. TTC: Viele Jahrzehnte Bundesligist, Europapokalsieger der Landesmeister, ETTU-Cup Sieger)! Mein Vater hat mich zum Tischtennis gebracht, der selber früher mal in der 1. U. 2. Bundesliga in Jülich bzw. Düsseldorf gespielt hat. Mit 9 Jahren kamen dann die ersten Meisterschaftsspiele. Anschließend bin ich zu Eurem Nachbarn TTC BW Grevenbroich gewechselt, wo ich dann auch die ersten Spiele im Herrenbereich absolviert und in der Jungen-Verbandsliga gespielt habe. Danach ging es zur DJK Holzbüttgen, weil ich dort in höheren Herrenspielklassen antreten konnte. In Grevenbroich und Holzbüttgen habe ich dann schon mit meinem Vater zusammen in der Mannschaft gespielt. Weiter ging die Reise zum ASV Einigkeit Süchteln, da habe ich dann weiter in der Herren Verbandsliga gespielt. Anschließend wieder zurück zu meinem Heimatverein, nach Jülich. Die TT-Reise ging weiter nach Kerpen zur TTG Langenich, wo ich auch heute noch Mitglied bin und auch Jugendtraining gebe. Danach kam die wohl interessanteste Station. Im Rahmen meiner Zeit als BFD´ler (Anm. TTC: Bundesfreiwilligendienst) bin ich in den Westerwald gezogen und habe für die Reserve des Bundesligisten TTC Zugbrücke Grenzau in der Oberliga gespielt. Tja und dann ging es wieder zurück ins Rheinland, zu meinem jetzigen Verein.
TTC: Wow, das ist schon sehr beeindruckend. Da hast Du in deinen fast 12 Jahren Tischtennis schon sehr viel erlebt und vielleicht ist ja sogar noch ein bisschen mehr drin. Was waren denn bis jetzt die besten sportlichsten oder auch zwischenmenschlichen Highlights und was ist denn Dein sportliches Ziel?
Jonas Weitz: Meine bisher größten Erfolge im Mannschaftsbereich waren mit Sicherheit das Erreichen der Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaft (die 4 besten Jugendmannschaften von NRW) mit der Jugend des 1.FC Köln (Anm. TTC: Beim TT darf man in der Jugend und Herren in unterschiedlichen Vereinen spielen) im Jahr 2019 und im Herrenbereich 2018 der Aufstieg von der NRW-Liga in die Oberliga mit dem TTC indeland Jülich. Im Einzelbereich waren meine erfolgreichsten Zeiten vor allem im A-Schüler-Bereich (heute Jungen 15). Dort habe ich mehrfach an Westdeutschen Endranglisten (heute Jugend 15 TOP 12) und Westdeutschen Meisterschaften teilgenommen. Bei den Westdeutschen Meisterschaften hat es mal fürs Viertelfinale gereicht und die beste Platzierung bei einer Westdeutschen Endrangliste war mal der 6. Platz. Zu einem Turnier auf deutscher Ebene hat es leider nie ganz gereicht, aber nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden mit dem was ich im Jugendbereich alles erreicht habe.
Meine zwischenmenschlichen Highlights liegen eindeutig in Grenzau, die ich während meines BFDs erleben durfte. Mein Wunsch war es schon immer zu erfahren „Wie läuft die Organisation in einem professionellen Sportverein ab und was muss alles gegeben sein, um im Profigeschäft zu bestehen?“ Ich muss sagen, dass ich in diesem einen Jahr unfassbar viel erlebt habe. Vor allem die Arbeit mit den Bundesligaspielern dort hat mir sehr viel Spaß gemacht. Sei es auf der Autofahrt zum Flughafen oder Bahnstation gewesen, wo man sich privat aber auch sportlich gut austauschen konnte oder beim Training wo die Jungs sich nicht zu schade waren auch mal ein paar Bälle mit mir zu spielen oder auch mit ihnen in einem Haus zu leben war eine echt coole Zeit. Bis heute habe ich auch noch Kontakt zu den meisten Profis und schreibe ab und zu auch nochmal mit ihnen und sehe die meisten auch noch ab und an, weil ich auch nach meinem BFD immer noch zu den Heimspielen in der Bundesliga fahre um dort entweder die Organisation des Aufbaus, Hallensprecher oder Kommentator für den Livestream zu übernehmen.
TTC: Und was willst Du noch als Trainer erreichen?
Jonas Weitz: Ich stehe ja noch am Anfang meiner Trainerkarriere und habe bisher die C-Trainer Lizenz erworben. Ich habe natürlich schon selber viele Trainer erlebt, die mich trainiert haben und selbstverständlich hab ich mir versucht auch das ein oder andere von ihnen abzuschauen, aber letztendlich sage ich immer man muss seinen eigenen Weg finden und eine eigene Handschrift und Trainingsmethoden finden um seine Spieler besser zu machen und daran arbeite ich gerne und hart. Allerdings würde ich doch gerne einen Trainer hier kurz erwähnen, der für mich in meiner Trainerentwicklung wirklich am wichtigsten war, und das ist Anton Stefko. Mit Anton durfte ich während meines BFDs in Grenzau sehr viele Einheiten zusammen in der größten und erfolgreichsten Tischtennisschule Deutschlands leiten und ich habe von ihm in diesem einen Jahr so viel gelernt, wie von keinem anderen. Also ein ganz großes Dankeschön nochmal hier an dieser Stelle Anton und ich freue mich schon darauf bald hoffentlich mal wieder eine Einheit mit dir in Grenzau zu leiten.
Was meine persönlichen Ziele als Trainer angeht bin ich eigentlich sehr entspannt. Als nächstes plane ich schon die B-Trainer Lizenz zu machen, aber das gestaltet sich aufgrund der aktuellen Lage mit Corona + Ausbildung natürlich etwas schwierig. Ich habe nicht vor mal in den Profibereich zu gehen, bin aber grundsätzlich sehr offen was die Altersgruppe, die Leistungsstärke und auch die Anzahl an Leuten angeht, die ich trainiere. Ob es jetzt 5-6 Kinder bei einem Jugendtraining im Dorfverein sind oder eben mal bis zu 100 Leuten an einem Wochenende in der Butterfly Tischtennisschule in Grenzau, ist mir relativ gleich. Das einzige Ziel was ich mir immer vor jeder neuen Einheit setze ist, dass die Leute aus dieser Einheit mit neuen Erkenntnissen rausgehen und meine Tipps ja vielleicht sogar umsetzen können.
TTC: Du hast ja schon früh mit dem Tischtennis angefangen, was findest Du an unserem Sport denn am besten und wieso sollten sich Kinder dafür entscheiden?
Jonas Weitz: Mich fasziniert zum einen die Geschwindigkeit unseres Sports, die Kleinigkeiten auf die es bei der Technik ankommt sowohl in den Beinen als auch in den Armen und natürlich, dass man unseren Sport sowohl in der Mannschaft als auch alleine für sich spielen kann.
Aus diesen Gründen kann ich Kindern nur empfehlen es auch mal zu probieren und in ihrem Dorfverein mal bei einem Training vorbeizuschauen. Es lohnt sich definitiv!
TTC: Du hast ja jetzt zwei Mal ein Probetraining absolvierst und schon die Kinder und Jugendlichen bei uns erlebt. Was wünschst Du Dir von den Kids?
Jonas Weitz: Bei mir gibts eigentlich nur 3 Dinge auf die ich großen Wert lege Einsatzbereitschaft, Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit. Wenn jemand diese 3 Dinge erfüllt, hat man die perfekten Bedingungen um mit dem Spieler zu arbeiten und genau das würde ich mir von unseren Jungs beim TTC wünschen.
TTC: Vielen Dank das Du Dir die Zeit für das Gespräch genommen hast und viel Spaß in Rommerskirchen beim TTC. Wir hoffen das wir jetzt einige Zeit mit Dir zusammenarbeiten dürfen.
Jonas Weitz: Das hoffe ich selbstverständlich auch! Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die Zusammenarbeit mit dem TTC! Lasst es uns gemeinsam angehen!
Wir haben uns nach dem Interview noch weiter unterhalten und Jonas passt wirklich sehr gut zum TTC. Er ist sehr aufgeschlossen und teilt unsere Vorstellungen. Zudem passt seine rheinische Mentalität natürlich perfekt nach Rommerskirchen. Das er positiv TT-bekloppt ist rundet das ganze ab. Mit ihm wollen wir jetzt versuchen zum einen den vorhandenen Spielern spielerisch noch mehr beizubringen aber vor allem auch die Anfänger zu entwickeln damit wir bald mit mind. einer Nachwuchsmannschaft an den Start gehen können. Denn eines darf man nicht vergessen. Wir müssen durch unsere Jugendarbeit versuchen Spieler für den Herrenbereich auszubilden damit der TTC auch in einem Jahrzehnt noch weiter existiert.
